3. März 2005

 

Schriftlesung

Christus hat den Tod überwunden.

Er schenkt uns Worte ewigen Lebens.

So hören wir, was Gott uns in dieser Stunde sagt:

Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja:

"Gott der Herr vernichtet den Tod für immer.

Er wischt die Tränen ab von jedem Gesicht.

Ja, der Herr, der mächtige Gott, hat es versprochen.

An jenem Tag wird man sagen:

Er, der Herr, ist unser Gott!

Auf ihn setzen wir unsere Hoffnung.

Er wird uns retten.

Nun können wir jubeln und uns freuen, weil er unser Retter ist."

 

 

Ansprache           ( von Christian Bott, Pastoralreferent )

 

Liebe Familie Lörsch, liebe Angehörige, Bekannten und Wegbegleiter des Verstorbenen, liebe Trauergemeinde,

zunächst einmal möchte ich Ihnen "Danke" sagen, liebe Familie Lörsch, für das, wie ich es empfand, sehr gute Gespräch, das ich am Dienstag mit Ihnen über Ihren verstorbenen Sohn und Bruder führen durfte.

Danke möchte ich sagen, für das gemeinsame Gebet an seinem Bett.

Auch sind mir die Fotos, die Sie mir gezeigt haben, in guter Erinnerung.

Und ich finde jedes einzelne Foto bereichernd und schön.

Ich gebe es offen zu, mir fällt es wie vielen von uns nicht leicht, die richtigen und passenden Worte angesichts des Todes von Torsten Lörsch zu finden.

Ich möchte es versuchen, indem ich Ihnen ein paar Gedanken mitteile.

 

 

 

 

 

Der Tod von Torsten Lörsch, der am 30. April 1975 in Heidelberg geboren wurde, geht vielen sehr nahe, besonders seiner Familie.

Ich finde es beeindruckend und dankbar, wie Sie, lieber Herr Lörsch, liebe Frau Lörsch, Ihren Sohn Torsten genauso aufgenommen und angenommen haben, wie Ihre anderen Kinder.

Sie, liebe Familie Lörsch, haben ihn aufgenommen und angenommen als Geschenk Gottes, so wie er ist.

Sie haben ihn als Ihren Sohn, Bruder, Enkel und Neffen hineingenommen in den Bund der Familie.

Ich denke zum Beispiel an seine Geburtstagsfeste, die Sie im Kreis der Familie und engsten Angehörigen gefeiert haben.

Ich bin mir sicher, dass er das auch gespürt hat, dass er herzlich aufgenommen und angenommen war, auch wenn er es selbst nicht sagen konnte.

Er durfte in Ihrer Familie sein, so wie er ist, mit all seinen Leiden, mit seiner Hilflosigkeit, mit seiner zufriedenen und friedlichen Art, mit seinen Schmerzen, die er wohl manches Mal stillschweigend ertragen hat.

 

Torsten war Ihnen von Beginn seines Lebens an Gabe und Aufgabe zugleich.

Liebevoll haben Sie ihn umsorgt, geduldig haben Sie ihm zu Essen und zu Trinken gegeben, immer wieder haben Sie versucht, ihn zu fördern - und vor allem eins: Sie haben ihn geliebt.

 

 

 

 

So dürfen Sie dankbar sein:

Dankbar für seine Nähe.

Dankbar für jedes Lächeln, dass er Ihnen und anderen Menschen geschenkt hat.

Dankbar für jedes Anzeichen der Freude, das Sie bei ihm entdecken konnten.

Dankbar, dass er so friedlich und trotz seiner schweren Situation zufrieden war.

Dankbar für jede Berührung, die er Ihnen geschenkt hat und die Sie ihm geschenkt haben.

Dankbar für jede Sekunde, die er Ihnen zugehört hat, wenn Sie ihm aus einem Buch vorgelesen haben.

Dankbar, dass er sich so an der Musik erfreut hat - zum Beispiel, wenn Sie in seiner Nähe musiziert oder gesungen haben, wenn Sie ein Lied gepfiffen haben oder wenn er sich an der Musik beim Mathaisemarkt-Umzug so erfreut hat.

Dankbar, dass Sie durch ihn Ihr eigenes Leben selbst dankbarer und zufriedener erfuhren.

Dankbar für noch so vieles, das Sie selbst am besten wissen.

Am vergangenen Freitag hat Gott Torsten Lörsch zu sich gerufen.

Im Gottesloblieb heißt es:

 

Nun lässest du o Herr

mich aus der Welt Beschwer

in deinen Frieden gehen.

Lässt hier und allerort

getreu nach deinem Wort

Barmherzigkeit geschehen.

 

Christus selbst hat den Tod und all das Leid überwunden durch seine Auferstehung.

Und in der Lesung, haben wir vorhin gehört, dass Gott den Tod für immer beseitigt und vernichtet hat.

Durch unseren christlichen Glauben vertrauen wir darauf, dass nun auch Torsten Lörsch an dieser Auferstehung teilhat.

"Denn Gott hat es versprochen" heißt es beim Propheten Jesaja.

Torsten Lörsch bekommt Anteil am erfüllten und vollendeten Leben, geborgen und aufgehoben in der Liebe Gottes.

So dürfen wir uns dankbar an alles erinnern, was er uns auf seine Art und Weise in irgendeiner Form geschenkt hat.

Im Schrifttext, den wir gehört haben, hat es auch geheißen:

"Gott wischt die Tränen ab von jedem Gesicht."

So dürfen wir uns trösten lassen von der christlichen Auferstehungshoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Beginn eines neuen Lebens.

Denn Gott selbst ist das Leben:

 

Du bist der Atem der Ewigkeit.

Du bist der Weg in die neue Zeit.

Du bist die Klage in Angst und Not.

Du bist die Kraft, unser täglich Brot.

 

Du bist das Leben. Du bist das Leben, Gott!

 

Du bist das Kreuz, das die Welt erlöst.

Du bist der Halt, der uns Mut einflößt.

Du bist die Hand, die uns schützend nimmt.

Du bist das Korn, das dem Tod entspringt.

 

Du bist das Leben. Du bist das Leben, Gott!

)

 

 

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